Bootshaus
Utting am Ammersee, Deutschland


Textbeschreibung der Architekten. Der Augsburger Segelclub hat eine lange Tradition. Seit 1903 wird in Utting am Ammersee gesegelt. Das 1905 erbaute Bootshaus ist heute das Herzstück des Clubs. Es wurde der Wunsch geäußert, Räume für die Ausbildung der kommenden Generation von ASC-Seglern bereitzustellen. Es wurde beschlossen, zu diesem Zweck kein neues Gebäude zu errichten, sondern die erforderlichen Räumlichkeiten in das bestehende historische Holzbootshaus zu integrieren – ohne dessen ursprüngliche Substanz zu beeinträchtigen.
Im Gegenteil: Alle vorhandenen Umbauten wurden entfernt, sodass die ursprüngliche Struktur des Gebäudes wieder zum Vorschein kam. Anschließend wurde ein Haus-in-Haus-Konzept umgesetzt. Während der Großteil der verfügbaren Fläche weiterhin als Bootshaus und Lagerraum genutzt wird, wurde die dem See zugewandte Dachseite in einen eigenständigen Raum umgewandelt. Der entstandene Bereich wurde durch eine raumhohe Wand aus Profilglas vom Hauptraum getrennt. Auf dieser Seite ist der Ammersee durch die historische Fassade sichtbar. Die jungen Segler werden somit in einer angemessenen Umgebung zwischen dem nun sichtbaren Segel-Lagerbereich und dem See ausgebildet. Bei Bedarf kann der Schulungsraum durch eine hölzerne Faltwand unterteilt werden. Unterhalb dieses Raumes wurde am Rand der Halle eine „Black Box“ positioniert. Diese enthält nicht nur den Eingangsbereich, sondern auch eine Stahltreppe, die in die obere Etage und zu den neuen Toilettenanlagen führt.
So wurde ohne Eingriff in die bestehende Bausubstanz ein Raum für zusätzliche Nutzung geschaffen, der den Plänen entspricht, das Gebäude nachhaltig an zukünftige Anforderungen anzupassen. Bei der Umsetzung dieser Pläne wurden nachhaltige und nachwachsende Rohstoffe verwendet, die nicht chemisch behandelt wurden. Im Dialog mit dem bestehenden Gebäude und zur klaren Ablesbarkeit der Eingriffe wurden alle Verkleidungen und Oberflächen in Aleppo-Kiefer ausgeführt. Dies verleiht dem Raum eine ruhige Atmosphäre und steht im Kontrast zum historischen Dachstuhl. Von außen sind die Umbaumaßnahmen nur zu erahnen. Im Inneren entsteht ein anregendes Ensemble, während der Gesamteindruck des Saals erhalten bleibt.








